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Der Gordische Knoten und der Satzungsfuchs

Eine eigentlich unlösbare Aufgabe: Echte Mitentscheidung und Machtbegrenzung soll der Synodale Rat ermöglichen. Gleichzeitig darf er die bischöfliche Autorität keineswegs beschneiden. Letzteres war zuletzt überdeutlich aus Rom zu hören. Ersteres ist eine notwendige Konsequenz, wenn die systemischen Ursachen des Missbrauchs verändert werden sollen. So sieht es jedenfalls die große Mehrheit im Synodalen Weg.

Die entscheidende Herausforderung, die sich dem Synodalen Ausschuss stellt, ist es, diesen Gordischen Knoten zu zerschlagen und eine tragfähige Konstruktion für den Synodalen Rat zu finden. Diese Herausforderung ist weit größer im Vergleich zur weiteren Bearbeitung von Vorlagen aus dem Synodalen Weg, die es nicht zur Abstimmung geschafft haben – was ja der Synodale Rat auch leisten soll.

Zum Zerschlagen des beschriebenen Gordischen Knotens braucht es viel Fingerspitzengefühl, Kommunikationstalent und kreative Lösungsideen. Es braucht in diesem Ausschuss Menschen, die konträre Erwartungen aushalten und faire Kompromisse schmieden können. Ja sogar solche, die trockene Satzungsarbeit mit Spaß und Findigkeit betreiben und daraus eine tragfähige Konstruktion bauen können.

Zu Beginn des Synodalen Wegs haben wir mit solch trockener Satzungsarbeit ein beachtetes Zeichen setzen können. Nicht zuletzt unserem Satzungsfuchs Konstantin Bischoff ist es zu verdanken, dass die notwendige Zweidrittelmehrheit der Nicht-Männer in der Geschäftsordnung der Zweidrittelmehrheit der Bischöfe zur Seite gestellt werden konnte. Damit wurde der Missstand behoben, dass ein Beschluss der Synodalversammlung komplett ohne Frauenstimme hätte zustande kommen können.

Weil wir wissen, dass er die richtige Person für die scheinbar unlösbare Aufgabe ist, schicken wir als Berufsverband der Pastoralreferent*innen Konstantin Bischoff als Kandidaten für den Synodalen Ausschuss  ins Rennen und werben dafür, dass möglichst viele Synodale ihm eine ihrer 20 Stimmen geben.

Marcus Schuck