Das soll das Synodalforum mit dem langen Namen „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ erreichen: Die Sexuallehre fortschreiben. – Das jedenfalls eine der Zielvorstellungen, die nach dem ersten Treffen des Forums in Köln auf der Agenda steht. Was das genau heißt, und was ein Einzelnen darunter verstehen, das wird sich in den weiteren Beratungen zeigen.
Mir und den meisten anderen ist es wichtig, dass wir wieder sprachfähig werden. Dass wir als Kirche so über Sexualität sprechen, dass es eine Relevanz für heutige Menschen hat. Dass nicht Gebote und Verbote formuliert werden, sondern die Sexualität auch in ihrer erotischen Dimension als wunderbares Gottesgeschenk beschrieben wird. Die Sprache, die Papst Franziskus in Amoris Laetitia gefunden hat, ist da ein guter Ausgangspunkt. Daran gilt es anzuknüpfen und weiter zu denken.
Gute Resonanz im Forum hat mein Anliegen gefunden, in der Sexuallehre nicht nur schwarz/weiß zu denken, sondern die Buntheit des Lebens, der Liebe, der Beziehungen und der sexuellen Identitäten wertzuschätzen – und die Menschen, die ihr Leben nach christlichen Werten wie Treue und Achtung voreinander und dem Leben zu gestalten versuchen.
Am Ende unserer Arbeit sollte nicht nur ein Beschluss der Synodalversammlung über einen Text stehen, sondern über konkrete Zeichen. Viele im Forum denken da z.B. an Segensfeiern für homosexuelle Paare. Über weitere Ideen, was solche sichtbaren und spürbaren Zeichen sein könnten, bin ich dankbar.
Bis es dazu kommt, sind sicher noch eine Menge Beratungen nötig. Aber wenn diese in dem Stil gelingen, in dem wir in Köln gestartet sind: Mit dem ehrlichen Willen, zuzuhören und Verständnis für den anderen und andere Positionen aufzubringen. Mit gegenseitiger Wertschätzung und Vertrauen. Mit Vertrauen auf das Wirken des Geistes Gottes...
Wenn wir so weitermachen, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir am Ende gute, theologisch und humanwissenschaftlich fundierte Ergebnisse vorlegen können.
Marcus Schuck, Mitglied im Forum „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“