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Wie geht mitmachen? oder: Wo sind die Weihbischöfe?

Eigentlich ist das doch einfach und jeder Mensch lernt das in jungen Jahren. Wenn ich mich entscheide, bei etwas mitzumachen, dann kann ich mich nicht ständig neu sagen, ob ich das wirklich will. Bei mir jedenfalls ist es schon im Klavierunterricht so gewesen.

Was das mit dem Synodalen Weg zu tun hat?

Vor ein paar Wochen bekamen wir Synodalen die Texte zugesandt, die in der kommenden Woche auf der Synodalversammlung behandelt werden sollen.
Wow - mein erster Eindruck. 16 Texte aus den vier Foren. Interssierte können sie hier alle nachlesen. Da haben aber einige richtig stark mitgemacht und echt viel gearbeitet. In den vergangenen Monaten sind in den Foren viele Texte entstanden und vorberaten worden. Nun hatten bis zum vergangenen Montag alle Synodalen Zeit Ihre Anmerkungen abzugeben, bevor es in die Diskussionen auf der nächsten Vollversammlung geht. Wir Synodalen des BVPR haben diese Möglichkeiten eifrig genutzt. Zu manchem Inhalt hier mehr in kommenden Tagen.
Aber es stellen sich mir doch zwei Fragen in Bezug auf die einfach Frage: Wie geht mitmachen?
1. Warum gibt es keine Kommentierungen der Weihbischöfe? Zumindest haben wir keine entdecken können. Die vielen ehrenamtlichen Mitglieder der Synodalversammlung haben Tage in die Kommentierung gesteckt, jung und alt, Theolog*innen und fachliche Lai*innen, Kleriker und Nichtgeweihte. Liebe Weihbischöfe, wo seid ihr? Wohl haben einige, ja viele, Diözesanbischöfe sich intensiv in die Diskussion eingebracht. Eigentlich selbstverständlich, oder? Schließlich haben die Bischöfe ja den synodalen Weg mitbeschlossen. Da erscheint es einigermaßen schräg, dass sich die Weihbischöfe an den Diskussionen jetzt im Vorfeld nicht (sollten wir einen übersehen haben, dann nur sehr wenig) beteiligt haben. Hoffentlich wird das in der Diskussion in Frankfurt anders. Denn die Weihbischöfe stellen die Mehrheit der Bischöfe in Deutschland. Eine schweigene Mehrheit, die am Ende nur durch Abstimmung ihre Meinung kundtut, schadet dem Prozess.

2. Mitten in die Beratungen der vielen Texte kam der Vorstoß des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer auf einer eigenen Homepage alternative Texte vorzuschlagen, weil in den Foren diese Meinung keinen Platz gehabt hätte und Minderheitenmeinungen nicht gehört worden wären. Was ist denn das für eine Form "der Beteiligung"? Auch die Kommentierung in den Vorberatungen beschränkte sich dann auf den Hinweis doch lieber gleich den anderen Text zu nehmen. Auch das erscheint mir eine wenig konstruktive Form des Umgangs und kein Mitmachen zu sein, wie man sich das landläufig vorstellt. Und manche Nachfragen bei Forenmitgliedern zeigte mir, dass Vertreter*innen von Positionen, die in der Minderheit sind, einfach nicht zu Diskussionen erschienen oder sich nicht mehr beteiligten. So geht mitmachen auch nicht.
Ich bin gespannt, was mich in Frankfurt erwartet.

Konstantin Bischoff