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Der Weg entgeht im Stehen

Ein kurzer Rückblick auf den Samstag in drei Stichworten unserer Synodalen Konstantin und Esther. Mehr Rückblicke auf die ganze Synodalversdammlung mit weiteren Perspektiven folgen in den kommenden Tagen. Bleibt dran…

Die Überschrift ist ein netter Versprecher einer anderen Synodalen. Er ist aber wirklich treffend. Viele neue Wege wurden eingeschlagen, der großen Mehrheit ist klar, dass wir Wege gehen müssen.
Läuft ...
insgesamt mit der weiteren Textarbeit. Die Richtung stimmt!
Der dritte Tag der Synodalversammlung beginnt mit den Rückmeldungen der Beobachter von ACK, aus Polen und der Schweiz und der Ankündigung, es werde eine 5. Synodalversammlung geben. Im weiteren Verlauf wird im Anschluss an den Vorabend die Vorlage zur Predigtordnung mit übergroßer Mehrheit verabschiedet. Professionelle (sprich: theologisch ausgebildete) Lai*innen wie wir PRs und GRs dürfen und sollen auch in der Eucharistiefeier predigen. Ein überfälliger Schritt zur Legitimation jahzehntelanger Praxis und damit Angleichung von Recht an längst gelebte Realität.
Die Idee eines dauerhaften Synodalen Rates kann sich gerade so durchsetzen. Da gibt es ein großes Hausaufgaben-Paket zur Verbesserung des Textentwurfes für das Forum 1!
Aber hey, die Richtung stimmt. In allen behandelten Sachfragen gab es satte Mehrheiten. Viele, die bisher nur schwiegen, reden jetzt auch. Und die Seitengespräche zeugen von echtem Miteinander der allermeisten.

Peinlich …
dagegen wird es, als die Irritation über gesonderte Eucharistiefeiern einiger Bischöfe zum Ausdruck gebracht wird.
Noch mal mehr wird deutlich, dass es keine Spaltung von Bischöfen und Laien gibt, sondern Spaltung von einer traditionalistischen und diskusverweigernden Minderheit ausgeht, die sich in Opferhaltung stilisiert und zugleich verbal um sich schlägt (“Missbrauch des Missbrauchs” oder “unfehlbares Lehramt der Betroffenen”).
Irgendwie auch peinlich, aber offenbar hochnötig: die Debatte übers Gendern auf der nächsten Versammlung.
Peinlich und ärgerlich zugleich, dass gegen Mittag so viele Synodale bereits abgereist waren, dass Bischof Bätzing sein Entsetzen darüber ins Wort bringt und eine Prüfung der Beschlussfähigkeit beantragt, der sich einige Diskursverweigerer offenkundig verweigern, trotz Anwesenheit im Raum.
So ausgefranst sollen und dürfen Versammlungen nicht enden, denn das wird den guten Beratungen und Ergebnissen der ersten Lesungen vieler Texte sicher nicht gerecht. Und man sollte sich an dieser Stelle vor Augen führen, dass derartige Vorkommnisse auf dem ersten Vatikanischen Konzil zum zustimmenden Ergebnis der Abstimmung über das Unfehlbarkeitsdogma geführt haben.
      
Und ganz peinlich — oder besser gesagt: hier wird es ...

Skandalös:
Ein Nuntius ohne jede Reaktion auf persönlich an ihn gerichtete Bitten. 
Johannes Norpoth bittet ihn schon am Vortag: “Teilen Sie dem Heiligen Vater mit, dass diese Form von Demut [gemeint ist die Woelki-Entscheidung] die Betroffenen mit Ratlosigkeit, Irritation und Sprachlosigkeit zurücklässt”.
Keine erkennbare Reaktion.
Werner Otto bittet ihn um die Übermittlung der Erfahrung von großem Vertrauensverlust, wenn Bischöfe gegen den Willen des Kirchenvolks eingesetzt bzw. im Amt bestätigt werden.
Keine erkennbare Reaktion.
Konstantin Bischoff spricht ihn direkt an, mit der Bitte um Veröffentlichung des Fragebogens und der Kriterien für die Befragung des Volkes vor einer Bischofsbestellung.
Wieder keine erkennbare Reaktion.
Am Ende richtet Karin Kortmann das Wort des Präsidiums explizit an den Nuntius und dieser schickt sich an, währenddessen den Raum zu verlassen!
Nur die trotz Spontaneität durchaus elegante und zugleich pädagogisch ins Wort gebrachte Aufforderung “Bitte bleiben Sie noch, Ihr Auto wartet sicher!” kann dafür sorgen, dass er wenigsten stehen bleibt. 
    

Wir fragen: Hallo, Rom! Habt ihr da vielleicht für die Baustelle “Brückenbau” noch jemand anderes? Einen aus dem Team Vorbereitung der Welt-Synode vielleicht?
Es wäre auch hilfreich, wenn Briefe des Präsidiums mit der Bitte um Gespräch und Austausch auch beantwortet, statt ignoriert würden. Wir wollen Dialog!

Und trotz kurzer Würdigung und Standing Ovations nach den Irrungen und Wirrungen der letzten Versammlungsstunde hätten wir Karin Kortmann und Thomas Sternberg ein glücklicheres Ende ihrer Präsidentschaft gewünscht.

Esther Göbel und Konstantin Bischoff

 

 (Bild:  © Synodaler Weg/Maximilian von Lachner)