Ich wurde gewählt als der "ältere Mann aus der Mitte Deutschlands".
Als Pastoralreferent arbeite ich gerne in meiner Kirche. Ich schätze die vielen, manchmal sehr intensiven Begegnungen mit Menschen. Ich bin immer wieder bereichert von den Lebenserfahrungen, den
Zweifeln und dem Gottvertrauen, mit dem Gläubige ihr Leben gestalten. Es macht mich froh, wenn ich dazu beitragen kann, dass Menschen im Glauben wachsen, Gottes Liebe in ihrem Leben entdecken und
die Gemeinschaft der Glaubenden als wohltuend und bereichernd erleben.
In vielen Gesprächen erlebe ich allerdings, dass allzu oft die Kirche den Menschen nicht dabei hilft, heiler zu werden und Jesu Botschaft für ihr Leben zu entdecken. Das liegt zum großen Teil daran, dass wir als Kirche nicht mehr anschlussfähig an unsere Gesellschaft sind: Wie Macht ausgeübt und kontrolliert wird, welche Rolle Frauen haben, wie wir von Sexualität reden... Mehr noch: Der Missbrauchskandal, der für mich vor allem darin liegt, wie Kirchenverantwortliche systematisch die Täter geschützt und über das Leid der Betroffenen hinweggegangen sind, hat mich – wie viele andere – tief erschüttert. Wir verraten das, an das wir glauben.
Das muss sich ändern. Dafür müssen wir tiefgreifende Reformen umsetzen. Und zwar um der Botschaft Jesu willen. Kirche ist Werkzeug des Reiches Gottes. Wenn dieses Werkzeug seine Aufgabe schlecht erfüllt, muss man es verändern. Oder aber es ist überflüssig. Genau darum will ich im Synodalen Weg mit ganzer Kraft mitarbeiten.
Ich bin 51 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei jugendlichen Kindern. Ich arbeite als Pastoralreferent in Miltenberg und Bürgstadt, einer kleinstädtisch-ländlichen Pfarreiengemeinschaft am südwestlichen Rand des Bistums Würzburg. Außerdem mit einem Projekt zur Ehrenamtsförderung für die Kirchenentwicklung. Geprägt hat mich die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), in der ich u.a. Ämter auf Zeit, Leitung im Team, Frauenquoten und demokratische Strukturen im kirchlichen Bereich schätzen gelernt habe.