Das WIE entscheidet!
Viel wurde gelästert auch über die Bezeichnung Synodaler Weg. Steckt doch in synodal das Wort Weg bereits drin.
Nach der ersten Versammlung sage ich entschieden: Nein – die Bezeichnung passt. Denn nur Weg wäre komplett unspezifisch, beliebig und irrelevant.
Und nur Synode wäre (im katholisch-römisch-vatikanische Verständnis, nicht in dem meiner geschätzten evangelischen Schwesterkirche) statisch.
In der Bezeichnung synodaler Weg zeigt sich, WIE der dringend nötige Weg hin zu erneuerten Strukturen in der Kirche gehen kann. Als ein Weg, der im Verständnis des gemeinsamen Gehens gegangen
werden muss.
Und das ist gelungen, finde ich.
Die erste Synodalversammlung war nämlich geprägt von diesem WIE – im Positiven wie im Negativen.
Unser Antrag auf eine 2/3-Zustimmung der Frauen war ein kreativer Umgang mit dem von vielen gefühlten Misstrauen, das die Bischofsquote auslöste. Erst im gemeinsamen Tun mit der Antragskomission
und in vielen Gesprächen wurde daraus ein neuer Weg. Ich bin stolz, dass ich dazu beigetragen habe, auch durch mein klares Statement. Am Ende des Freitags war dieses „Wie“ – nämlich WIE wichtig
sind die Stimmen der Frauen – der Aufmacher der kirchlichen Medien. Das Wie entscheidet.
Auch sonst. Anfangs fand man seinen Platz gar nicht richtig. Denn dicht an dicht wurden wir Synodalen platziert, alphabetisch sortiert, auf Augenhöhe. Bei mir hat das etwas ausgelöst. Das wie
entscheidet.
Viele Synodale sprachen sehr persönlich, angreifbar, zeigten Verletzlichkeit und Emotionen. Viele mühten sich um eine inklusive Sprache. Manche auch nicht. Sie lasen vorbereitete Statements ab
und beschwerten sich, dass dabei die Aufmerksamkeit schwand. Das Wie entscheidet.
Und bei diesem WIE werde ich weiter mittun, auf den Vollversammlungen des Synodalen Wegs und in dem wir unsere Kolleg*innen und unseren Beirat miteinbeziehen, damit wir eine gute, angewandte und
relevante Theologie auf den synodalen Weg mitnehmen.
Konstantin Bischoff