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Es werde ... und es wurde!

Wir hatten im Vorfeld gefordert: keine Beruhigungspillen!
Das, was der heutige Tag bot, sind echte weitere Erfolge:
- Unsere Initiative für eine Gruppe, die sich Gedanken um eine gemeinsame Verantwortungsübernahme macht, stößt quer durch die Synodalversammlung auf große Zustimmung. Gott sei Dank!
- Die Öffnung des Pflichtzölibats wird wirklich gefordert, nicht nur über den Umweg auf einen Verweis auf die "Möglichkeiten, die die Tradition der katholischen Ostkirchen uns bieten würden", sondern als Antwort auf unsere konkrete Situation der Kirche in Deutschland. Musste auch sein!
- Bei der Bischofsbestellung sollen neben dem Domkapitel auch ein paar Wenige aus dem großen Rest der übrigen Gläubigen mitwirken. Immerhin!
- Und bei den Frauen: der beschlossene Grundtext stellt fest, dass Geschlechtergerechtigkeit theologisch geboten und zu verwirklichen ist. Großartig!
- Ein Frauendiakonat wird vorsichtig gefordert und als Indult in Rom erbeten. Zu wenig!
- Eine Arbeitsgruppe zum Thema Frauen im sakramentalen Amt soll eingesetzt werden. Mmhhh...!?!
- Die Bischöfe werden dazu aufgefordert, sich in Rom für ein Votum zur Öffnung aller Ämter für alle Geschlechter einzusetzen. Mal sehen ...

 

Bei den meisten Dingen war für uns klar, dass wir zustimmen. Für manches haben wir ja selbst gekämpft in Foren, durch Änderungsanträge, mit Gemauschel und Rudelbildung.

Bei den Handlungsvoten zum Frauendiakonat und dem Zugang zum sakramentalen Amt für Frauen haben wir uns aber gefragt, ob wir so kleinen Schritten wirklich zustimmen wollen.

Unsere Statements dazu: 

„Es wurde oft gesagt, dass die Frauenfrage die Zukunft der Kirche entscheidet.

Manche gehen vielleicht davon aus, dass die 2/3-Mehrheit der Frauen hier kein Problem sei — nach dem Motto: die sind ja froh um alles, was sie hier kriegen.
Aber: Ich will hier keine Beruhigungspillen schlucken!
Ich will die Frauen nicht mehr auf das Diakonische verwiesen sehen!
Und ich will nicht länger Bittstellerin sein müssen!

In ehrlicher Wertschätzung der Mühen aller Frauengenerationen vor mir, kann ich als jüngere Frau diesen beiden Texten nur zustimmen, wenn dieser Zwischenschritt als viel klarere Forderung formuliert wird für eine Öffnung aller Ämter für alle Geschlechter.“ (eg)

und:

„… es gilt das gut-katholische Prinzip „et…et" (sowohl als auch):
Zustimmung als erster Schritt, denn erste Schritte machen neue Erzählungen. Und trotzdem deutliche mehr fordern.“ (kb)

Am Ende des Tages steht: Der Synodale Weg hat an Drive gewonnen. "Es werde..:" ist nicht mehr nur ein schöner Liedtext. Es wurde — besser als gedacht!