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Läuft. Bewegt. Erleichtert.

"Läuft." — Unser erstes Schlusswort.

Heute war ein echter Arbeitstag.
Vier Vorlagen des Forums 4 "Liebe leben in gelingenden Beziehungen" standen auf der Tagesordnung. Alle wurden intensiv in erster Lesung beraten, alle auch angenommen..

Die Vorlage zu "ehelicher Liebe" löste fast schon überraschend viel Diskussion aus. Aber gut, es geht halt en passent auch gleich noch um Verhütung, Familienplanung, Sexualität als identitätsstiftend und halt einfach um die Änderung des Katechismus'.

Der Text zu einer Neubewertung von Homosexualität zielt ebenfalls auf eine Änderung des Katechismus und ist die Folge des schon beim letzten Mal beschlossenen Grundtextes. Neu ist: noch viel mehr Synodale sehen die Öffnungsnotwendigkeit für alle queeren Personen; weniger neu: manche Bischöfe können oder wollen da nur schwerlich mitgehen.

Ein Ritus zur Segnung von "Paaren, die sich lieben" (aller Couleur) führte zwar zur erwartbaren Kontroverse über Analogien zur Ehe, bekamen aber letztlich auch breite Zustimmung. 
#OutInChurch brachte natürlich zusätzlichen Zunder. 

Als letztes stellte sich die Versammlung mit überwältigender Mehrheit hinter die Forderung, das kirchliche Arbeitsrecht von Diskriminierung auf Grund von Sexualität und Lebensform zu befreien.
Alle vier Texte waren erst in erster Lesung. Nun folgt die Langstrecke. Viel Arbeit in den Foren und hinter den Kulissen.

 

"Bewegt" — Das zweite Schlusswort.

Vor allem mit der letzten Vorlage wurde bereits etwas bewegt. Niemand würde nach heute verstehen, wenn noch Menschen gekündigt würden, nur weil die Änderung der Grundordnung noch nicht in einen Gesetzestext gegossen wurde. Ein echter Gewinn für alle, aber speziell auch für uns Pastoralreferent*innen. Auch die Ausbildungsverantwortlichen haben es ab sofort leichter in ihrer Argumentation, warum ein kirchlicher Arbeitgeber kein Ausschlusskriterium sein sollte. 

 

"Erleichtert" — Das dritte Schlusswort.

Am Morgen war noch nicht abzusehen, wie die Versammlung läuft, doch alle Vorlagen wurden angenommen. Die Mehrheiten sind meistens wirklich breit. Die Diskussionen meist konstruktiv. Die Verfahren waren zwar nicht alle gut, aber sie funktionieren. Eine gewisse Erleichterung machte sich bei vielen breit, auch bei uns.
Allerdings: Der Weg ist noch lang und wir müssen aufmerksam bleiben. Wir sind noch keine synodale Kirche. Dass aus Worten Taten folgen und aus Texten echte Reformen, das liegt noch sehr stark an den Bischöfen. Erinnern wir sie alle immer wieder daran!

 

Konstantin Bischoff

 

 

Bild: © Synodaler Weg/Max von Lachner